Feldenkrais Blog - Schweinehund

Schweinehund

Warum fällt es mir manchmal so schwer etwas zu tun, von dem ich genau weiß wie gut es mir tut? Ein Spaziergang, eine Runde Sport, den Fernseher ausschalten, früh schlafen gehen, mit dem Essen aufhören, wenn ich satt bin (und nicht wenn der Teller leer ist), eine Arbeit erledigen, anstatt sie aufzuschieben. Ich weiß noch vom letzten Mal, wie gut es mir danach geht, kann mich aber trotzdem kaum dazu überwinden. Woran liegt das?

Mir fällt da die Rede vom inneren Schweinhund ein. Noch immer auf dem Sofa liegend, schweifen meine Gedanken ab. Ich stelle ihn mir vor, wie mein Schweinhund wohl aussieht und sich anfühlt. Mein Schweinehund lässt sich streicheln und kraulen. Er hat weiches Fell und riecht ganz gut, macht lustige Töne, er muckert und schnorchelt so. Nur Aufstehen will er nicht und schon gar nicht anfangen.

Ich mag ihn, also umarme ich ihn und lehne mich kurz an ihn, das geht, weil er ziemlich groß ist. Und nun? Seufzend nehme ich meinen Schweinehund an die Leine und gehe mal eine Runde mit ihm spazieren. Er folgt mir eh überall hin, die Leine braucht es eigentlich nicht, es ist nur für die anderen, damit alle denken, ich hätte meinen Schweinehund im Griff.

Für manche Dinge gibt es im Moment noch keine Lösung, auf manche Fragen noch keine Antwort, also lerne ich erstmal, damit zu leben.

Alles Gute und bis bald,
Anne Barthelmeß